Paukst Du noch oder lernst Du schon?

Studienreformtag
Mi., 5.6.2013, 10-17 Uhr
Aula (Hauptgebäude)

Webseite des Studienreformtages

 

Unterschriftenkampagne:
Für eine zivile, demokratische Hochschule und eine konsequente Studienreform

 

Gerade angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Krise stehen die Hochschulen in der Verantwortung, sich gegen Rassismus und jedwede reaktionäre Tendenzen und für Vielfalt einzusetzen und zur Lösung der drängenden gesellschaftlichen Probleme und zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller beizutragen. Dafür sind die Bildung aufgeklärter und gesellschaftskritischer Persönlichkeiten, die soziale Öffnung der Hochschule und eine Verbesserung der Lern- und Arbeitsbedingungen erforderlich. Wir treten daher für eine Abkehr von der Ökonomisierung von Bildung und Wissenschaft ein und für eine Universität, an der alle kooperativ für eine friedliche und menschenwürdige Entwicklung der Welt lernen, forschen und arbeiten können, also für

  • eine konsequente Studienreform: Der Zeit-, Leistungs- und Konkurrenzdruck muss durch die Garantie von Masterplätzen, deutlich weniger Prüfungen, mehr Wahlfreiheit statt starrer Modularisierung und durch die Abschaffung von Anwesenheitspflichten sowie Credit Points beendet werden. Des Weiteren müssen Malus-Punkte und jedwede Restriktionssysteme nach nicht bestandenen Prüfungen und Zwangsexmatrikulationen abgeschafft und durchgeführte Zwangsexmatrikulationen rückgängig gemacht werden. Statt stupiden Paukens des Vorlesungsstoffes sollen mehr diskussionsorientierte Seminare ermöglicht und die kritische Reflexion des eigenen Studienfachs und der Welt gefördert werden. Für ein Studium ohne sozialen Druck muss das BAföG leistungs-, eltern- und altersunabhängig sein und von der Regelstudienzeit entkoppelt werden.
  • die Einführung einer Zivilklausel: Die Universität Köln soll sich als zivile Einrichtung verpflichten, zu einer Humanisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse, zu Frieden und Völkerverständigung beizutragen. Zudem müssen sämtliche Verträge mit der privaten Wirtschaft offengelegt werden.
  • eine grundlegende Reform des Hochschulfreiheitsgesetzes: Die Abschaffung der unternehmerischen Hochschulräte. Alle Entscheidungskompetenzen des Hochschulrates und des Rektorats sollen auf den wie alle anderen Gremien paritätisch besetzen Hochschulsenat übergehen. Die Hochschule muss durch eine Stärkung der universitären Gremien, in denen alle Mitgliedergruppen (Studierende, wissenschaftliche und weitere MitarbeiterInnen sowie ProfessorInnen) gleichermaßen vertreten sein sollen, demokratisiert werden.
  • die Beendigung der Kürzungspolitik und eine ausreichende öffentliche Finanzierung des gesamten Bildungssystems für die soziale Öffnung des Hochschulzugangs und die Überführung prekärer Beschäftigungsverhältnisse in reguläre. Damit einhergehend die Überwindung der Abhängigkeit der Hochschulen von Drittmitteln aus der privaten Wirtschaft, die Beendigung wettbewerblicher Mittelvergabe und eine Finanzierung, die sich am Bedarf orientiert und gesellschaftlich verantwortliche Wissenschaft ermöglicht. Die Fächervielfalt der Universität Köln und die zahlreichen fachspezifischen Bibliotheken sollen als wesentlicher Bestandteil einer kritischen und lebendigen Wissenschaftsentwicklung erhalten und ausgebaut werden.


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